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Den Optomap Patientenbogen finden Sie hier.

 

Das Auge ist für 80 Prozent unserer Sinneseindrücke zuständig. Beim Sehen spielt die Netzhaut (Retina) eine wesentliche Rolle. Sie sorgt dafür, daß ein Bild in unserem Gehirn entsteht. Erkrankungen oder Schädigungen dieses Augenbereichs sind also besonders folgenreich. Gerade bei Diabetikern treten solche jedoch häufig auf.

Ursache
Wer an der Zuckerkrankheit (dem Diabetes mellitus) leidet, ist einem besonderen Risiko von Folgeschäden am Auge ausgesetzt. Der erhöhte Blutzuckergehalt verändert die Blutgefäße, die dann die Netzhaut nicht mehr richtig mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen können (diabetische Retinopathie). Das Sehvermögen wird beeinträchtigt, schlimmstenfalls bis zur Erblindung

Verlauf
Man unterscheidet zwei Formen der Krankheit. Bei der einfachen oder Hintergrunds-Retinopathie zeigen sich herdartige Gefäßveränderungen, Blutungen in die Netzhaut oder vermehrt abgelagerte Fettsubstanzen. Bei der fortschreitenden oder proliferativen Retinopathie bewirkt der Sauerstoffmangel die Bildung neuer Blutgefäße, die in das Auge hineinwachsen und dort starke, immer wiederkehrende Blutungen auslösen, die schließlich zur Erblindung führen können.

Behandlung
Die diabetische Retinopathie ist nicht vollständig heilbar. Allenfalls läßt sich ein Stillstand der Erkrankung erreichen. Entscheidend ist, daß sie möglichst frühzeitig erkannt wird. Genau das ist aber das Problem: Die Veränderungen an der Netzhaut machen sich zunächst nicht bemerkbar. Sehstörungen werden erst wahrgenommen, wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist und schon den Netzhautbereich des schärfsten Sehens, die Makula, erreicht hat. Bereits eingetretene Veränderungen an der Netzhaut lassen sich in vielen Fällen mit einer Laser-Behandlung verlangsamen oder sogar ganz zum Stillstand bringen. Das Sehvermögen bleibt dann mit größter Wahrscheinlichkeit erhalten. Bei weiter fortgeschrittenen Retinopathien mit schweren Blutungen ins Augeninnere reicht die Laser-Behandlung nicht mehr aus. Neue Operationsverfahren bieten jedoch die Chance, eine akzeptable Sehschärfe wiederherzustellen.

Häufigkeit
Vor der Pubertät sind diabetisch bedingte Netzhauterkrankungen selten. Nach fünf Jahren treten sie bei 20 bis 25 Prozent der Diabetiker auf, nach 15 bis 20 Jahren leiden 95 Prozent daran, etwa die Hälfte davon an der proliferativen Retinopathie. Die Zahlen machen deutlich: Wer an Diabetes leidet, darf das Risiko von Netzhauterkrankungen keinesfalls unterschätzen. Frühzeitige und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt sind gerade für Diabetiker daher äußerst wichtig. Nach allgemeiner Empfehlung von Experten sollte bei Kindern eine Netzhautuntersuchung zwischen 11 und 15 Jahren, generell nach 5 Jahren Diabetesdauer durchgeführt werden.